Endloser Kampf gegen Fake Inserate auf Erotikportalen

Endloser Kampf gegen Fake Inserate auf Erotikportalen

Fake Inserate

Die Betreiber von Erotikportalen werden seit der Corona-Pandemie in den Jahren 2020/21 mit Fake Inseraten überschüttet. Dabei handelt es sich überwiegend um Anzeigen von angeblichen Girls, die es vorziehen, per WhatsApp kontaktiert zu werden. Nicht zu verwechseln mit Inserate bei denen das Girl existiert aber die Bilder nicht echt sind.

Nimmt ein Interessent Kontakt zu ihnen auf, wird ihm vorgegaukelt, er müsse eine Anzahlung leisten. Dafür werden meistens Codes zu Wertkarten wie beispielsweise Google-Play oder Apple App Store angefordert.

Wer deshalb Verdacht schöpft und die Abgabe einer solcher Wertkarte verweigert, erlebt seitens der Fake Girls ein äusserst unangenehmes Verhalten. Deren aggressive Art, Interessenten unter Druck zu setzen, zog bereits weitreichende Folgen nach sich. So lehnen inzwischen alle Anbieter von Kreditkarten eine Kooperation mit Erotikportalen ab. Damit Banken oder Zahlungsanbieter einen Kreditkarten-Akzeptanzvertrag erlauben, muss eine sechsstelliger Umsatz nachgewiesen werden. Selbst gegen Besitzer eines solchen Vertrages wehrt sich unter Umständen der PSP (Payment-Service-Provider) gegen die Abwicklung von Zahlungen über seine Plattform.

Sobald ein Portalbetreiber feststellt, dass eine solche Fake-Anzeige online ist, wird diese gelöscht. Dem Inserent, der vorher ausführlich auf den Verbot von Fake-Anzeigen hingewiesen wurde, wird aus verständlichen Gründen, meistens keine Gutschrift für das bezahlte Inserat gewährt. So meldet sich der Betrüger als geschädigte Personen beim Zahlungsanbietern, die dann kostspielige und aufwendige Stornos (Chargebacks) zu genehmigen haben. Vor Kurzem reagierte der bekannte und beliebte Zahlungsanbieter paysafecard und beendete seine Zusammenarbeit mit Erotikportalen zum 30. September 2022.

Paysafecard beendet die Zusammenarbeit mit Erotikportalen

Kein Wunder, dass das Ende der Kooperation bei den Portalbetreibern zu Wut und Zorn gegenüber den Fake Inserenten führt. Sogar die Polizei hat sich schon eingeschaltet: Die Cybercrime Zürich sowie weitere Staatsanwaltschaften sammeln ununterbrochen Informationen über Betrüger dieser Art und werden dabei engagiert von den Portalbetreibern unterstützt. Doch die Straftäter benutzen häufig anonymisierte IP-Adressen, prepaid Mobilenummern von ausländischen Dienstanbieter, verstecken sich hinter Anonymisierungs-Dienste (z.B. TOR). Oft werden auch Dienste aus dem DarkNet genutzt.

Auch auf eine Verifizierung durch den Portalbetreiber kann man sich nicht verlassen: Einige Portalbetreiber verlangen ein Bild auf dem das Girl ein Blatt Papier in die Hände hält, auf dem der Name des Portals handschriftlich zu sehen sein soll. Allerdings wir hier oft mit Photoshop gearbeitet: Das Girl setzt eine Hand mit einem Blatt Papier ins Bild. Man erkennt, dass die Hand aus dem Bildrand verschwindet und es sieht verdammt echt aus. Es gibt dazu Photoshop-Dateien, die man aus dem DarkNet herunterladen kann. Man muss lediglich in einer Photoshop-Ebene den Text eingeben und Photoshop verwandelt es in einer Handschrift, die kaum von einer echten Handschrift zu unterscheiden ist.

Doch es wurden schon Erfolge verzeichnet, da die Betrüger nicht alles anonymisieren können. Um hier keine Anleitung für solche Betrüger zu schaffen, verzichten wir auf eine Auflistung der inkonsequenten Verschleierungsmethoden dieser Betrüger.

Woran sind Fake Anzeigen zu erkennen?

Skepsis kann helfen. Dieses Wort wurde während der Pandemie Coronaleugnern zugeordnet. Alles was zu gut erscheint, um wahr zu sein, lässt sich grundsätzlich als Fake entlarven. Frauen, die kostenlosen Sex auf einem Erotikportal anbieten, existieren de facto nicht. Das haben auch die Betrüger verstanden – und gestalten die Anzeigen zunehmend authentischer. Um potenzielle Opfer zu ködern, gaukeln sie in den Inseraten Sex für Geld vor. Denn für Gratissex ist niemand mehr zu haben.

10 Eigenschaften einer FAKE-Anzeige

  • Was zu schön ist, kann nicht wahr sein.
  • Anzeigen für kostenlosen Sex
  • Amateurbilder in Inseraten (Küche oder Bad im Hintergrund)
  • Bilder auf dem das Gesicht zu sehen ist und zeitgleich wird ein Video hochgeladen, auf dem das Gesicht nicht zu sehen ist.
  • Inserent erlaubt WhatsApp aber keine SMS.
  • Texte sind grammatikalisch sehr fragwürdig. Der Text enthält immer wieder Wörter einer Fremdsprache (meistens Französisch, Rumänisch, Russisch)
  • Das Vorzeigen eines Ausweises ist keine Garantie für die Echtheit einer Anzeige (Beispiel weiter unten).
  • Es kann helfen, Bilder per Reverse Image Search zu verifizieren. Dafür sind empfehlenswerte Browser Plug-ins vorhanden (z.B. RevEye Reverse Image Search für Google Chrome)
  • Den Kontakt erlaubt der Inserent ausschliesslich via WhatsApp oder sonstige Messenger. Telefonische Voice-Kontaktaufnahmen etwa sind nicht möglich.
  • Bittet ein Girl darum, Wertkarten-Codes zu übermitteln, sollte die Kommunikation sofort beendet werden!

Ausserdem ist es sehr wichtig, nie persönliche Daten bekannt zu geben. Auch wenn es enttäuschend klingt, dass ein Girl keine SMS oder WhatsAPP beantwortet, deutet dies auf ein echtes Inserat hin. Doch Vorsicht bleibt angeraten, denn es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass dies als Überzeugungsfaktor von Gaunern missbraucht wird. Schreiben diese „keine SMS oder WhatsApp“, versucht vielleicht jemand per Telefonat Kontakt zu knüpfen. Kommt daraufhin die postwendende Nachricht, der Anschluss des vermeintlichen Girls sei besetzt und der Kontakt solle per WhatApp erfolgen, gibt es nur eins: sofort Finger weg!

Fake-Ausweis eines Inserenten und Resultat vom Reverse Image Search

Massnahmen gegen Fake-Inserate

Portalbetreiber müssen Einfallsreichtum beweisen. Unterschiedliche Ansätze werden verfolgt. Manche werden hier nicht publiziert, um den Betrügern nicht Vorschub zu leisten. Sonstige Massnahmen sind diese:

  • Neuregistrierungen manuell überprüfen. Dann wird der Neukunde vom Portalbetreiber angerufen, um die Existenz des Inserenten zu überprüfen. Es wird ebenfalls gecheckt, ob die männliche oder weibliche Stimme zum Bild passt.
  • Via SMS-Code die Registrierung zu bestätigen, gilt bei SMS-Diensten aus dem Darknet als nicht zuverlässig.
  • Mobile-Nummer ist pro Registrierung nur einmal verwendbar. Das ist eine Hilfe, weil so Darknet-Dienste nur eingeschränkt eingesetzt werden können.
  • Prüfung der Länder-IP. Ausländische IPs werden blockiert, was echte Inserenten vergraulen kann.
  • Ablehnung von IP-Adressen von IP-Anonymisierern (beispielsweise Cloudflare und IPs aus dem Tor-Netzwerk).
  • Erkannte und gemeldete Fake Inserate auf einem zentralen Portal veröffentlichen, welches vom Portalbetreiber genutzt wird. So einen Service bietet auch fake-check.ch

Ferner ist es wichtig, darauf zu achten, dass Online-Gauner häufig diverse Accounts einrichten. Wird eines davon gesperrt, wechselt der Betrüger sofort zum nächsten Account. Derartige Kundenkonten auszuwerten, ist rechtlich grenzwertig, könnte aber spannend sein. Gab es beispielsweise auf einem Account über eine Woche lang keine Anzeigen (oder enthielt es niemals Inserate) und geben Betrüger nach sieben Tagen eine Anzeige auf, kann dieses unmittelbar ungeprüft als Fake abgetan werden. Eine geleistete Zahlung dürfte in einem solchen Fall als Aufwandsentschädigung für die Bearbeitung des Fakes einbehalten werden. Allerdings sollte dieser Vorgang nicht ohne Informationen erfolgen. Mehrere Portale warnen davor, dass keine Rückzahlung erfolgt, sofern eine Anzeige aufgrund des Fake-Tatbestandes gesperrt ist. Dann melden sich die Betrüger bedauerlicherweise beim Zahlungsanbieter. Dessen Reaktion ist die Ablehnung der Zusammenarbeit mit dem Erotikportal.

Verständlich, dass Interesse besteht, derartige Straftäter einmal persönlich kennenzulernen…

Fake-Check.ch

Ein neuer Dienst von erotik-webdesign.ch wird aller Voraussicht nach im ersten Quartal 2023 online gehen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollten ausreichend Daten vorhanden sein, um einen zuverlässigen Dienst zu gewährleisten. Als Fake gemeldete Anzeigen werden dann öffentlich zur Verfügung stehen, inklusive IP-Adressen, Telefonverbindungen und Mail-Adressen. Die Zusammenarbeit mit Betreiber von Erotikportalen ist empfehlenswert und erwünscht. Wer Interesse hat, darf sich gern vie Erotik-Webdesign.ch meldne.

Zu gegebener Zeit werden weitere Informationen dazu veröffentlicht…

Erotik Portale

Hier auch etwas in eigener Sache: Interessante und geprüfte Sexinserate findest Du hier:
www.hottime.ch
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